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Die neuen EU-Regelungen für Echtzeitüberweisungen ab 2025

Aktualisiert: 2. März

Wir dürfen uns freuen, die EU legt 2025 neue Regelungen zur Handhabung von Echtzeitüberweisungen fest.
Wir dürfen uns freuen, die EU legt 2025 neue Regelungen zur Handhabung von Echtzeitüberweisungen fest.

Echtzeitüberweisungen – Definition und Grundlagen

Eine Echtzeitüberweisung – auch bekannt als Instant Payment oder SEPA Instant Credit Transfer – ist ein Verfahren, bei dem ein Geldbetrag innerhalb von wenigen Sekunden von einem Bankkonto auf ein anderes überwiesen wird. Im Idealfall erfolgt die Gutschrift auf dem Empfängerkonto in maximal zehn Sekunden, und das rund um die Uhr an allen Kalendertagen, also auch an Wochenenden und Feiertagen. Diese Überweisungsmethode basiert auf modernen technischen Standards, die es ermöglichen, dass Sender und Empfänger nahezu in Echtzeit über den Status der Transaktion informiert werden. Voraussetzung ist, dass beide beteiligten Banken den Echtzeitverkehr unterstützen und im SEPA-Raum tätig sind.




Vorteile der Echtzeitüberweisung


1. Blitzschnelle Transaktionszeiten

Der größte Vorteil der Echtzeitüberweisung ist ihre Geschwindigkeit. Während klassische Banküberweisungen – je nach Bearbeitungszeit und Bankarbeitszeiten – oft einen Werktag oder länger benötigen, wird das Geld bei Echtzeitüberweisungen innerhalb von zehn Sekunden gutgeschrieben. Das ermöglicht es, dringende Zahlungen sofort abzuwickeln, beispielsweise beim Begleichen von Handwerkerrechnungen oder bei Online-Käufen, bei denen es auf den sofortigen Zahlungseingang ankommt.



2. Rund-um-die-Uhr-Verfügbarkeit

Echtzeitüberweisungen sind nicht an feste Geschäftszeiten gebunden. Das bedeutet, dass sie – dank moderner IT-Infrastrukturen – 365 Tage im Jahr, zu jeder Tages- und Nachtzeit, durchgeführt werden können. Diese Verfügbarkeit ist besonders im Notfall oder bei zeitkritischen Transaktionen ein enormer Pluspunkt.



3. Erhöhte Transparenz und sofortige Bestätigung

Sowohl der Absender als auch der Empfänger erhalten unmittelbar eine Bestätigung über den Zahlungseingang. Dadurch lässt sich der Status der Transaktion in Echtzeit verfolgen. Diese Transparenz reduziert Unsicherheiten und ermöglicht eine bessere Planung im Alltag sowie im Geschäftsverkehr.



4. Optimierung des Zahlungsverkehrs

Die Einführung der Echtzeitüberweisung modernisiert den gesamten Zahlungsverkehr in Europa. Banken und Finanzdienstleister können so Prozesse effizienter gestalten, was langfristig auch zu Kostenvorteilen und verbesserten Serviceangeboten führen kann. Für Geschäftskunden bedeutet dies eine spürbare Verbesserung im Cashflow-Management, da Rechnungen und Zahlungen nahezu augenblicklich abgewickelt werden.



Die neuen EU-Regelungen ab 2025


Die EU hat in den vergangenen Jahren intensiv an der Vereinheitlichung und Beschleunigung des europäischen Zahlungsverkehrs gearbeitet. Mit der Verordnung (EU) 2024/886 wurden wesentliche Neuerungen beschlossen, die den Echtzeitverkehr standardisieren und verbraucherschonend gestalten sollen.



1. Empfang von Echtzeitüberweisungen ab dem 9. Januar 2025


Ab dem 9. Januar 2025 sind alle Banken in der Eurozone verpflichtet, den Empfang von Echtzeitüberweisungen in Euro flächendeckend anzubieten. Das heißt:


  • Eingehende Transaktionen: Das Geld, das an das Konto eines Bankkunden überwiesen wird, muss innerhalb von maximal zehn Sekunden gutgeschrieben werden – und das rund um die Uhr, an 365 Tagen im Jahr.

  • Transparenz: Der Empfänger erhält unmittelbar eine Bestätigung, ob die Überweisung erfolgreich war oder nicht.


    Diese Regelung sorgt dafür, dass Verbraucher und Unternehmen nicht mehr auf den nächsten Bankarbeitstag warten müssen, wenn sie Zahlungen empfangen.



2. Versand von Echtzeitüberweisungen ab Oktober 2025


Während der Empfang bereits ab Januar 2025 verpflichtend umgesetzt werden muss, folgt der Versand (das Ausführen der Überweisung vom eigenen Konto) erst zu einem späteren Zeitpunkt:


  • Ausgehende Transaktionen: Ab Oktober 2025 müssen Banken auch das Versenden von Echtzeitüberweisungen ermöglichen.

  • Schrittweise Einführung: Diese Übergangsphase ermöglicht es den Instituten, ihre Systeme entsprechend anzupassen, ohne dass Kunden sofort mit Änderungen konfrontiert werden, wenn sie selbst Überweisungen tätigen.


    Diese zweistufige Einführung – zuerst Empfang, dann Versand – wurde gewählt, um einen reibungslosen Übergang und eine flächendeckende Umstellung sicherzustellen.



3. IBAN-Name-Check

Ein weiterer wichtiger Punkt der neuen Regelungen betrifft die Sicherheit: Ab Oktober 2025 müssen bei ausgehenden Echtzeitüberweisungen automatisch der angegebene Name des Empfängers und die IBAN abgeglichen werden.

  • Ziel: Diese Maßnahme soll Fehler vermeiden und den Missbrauch, beispielsweise durch Phishing-Angriffe, eindämmen.

  • Folge: Stimmen die Angaben nicht überein, wird die Überweisung nicht ausgeführt.


    --> Dies erhöht die Sicherheit im Zahlungsverkehr, kann aber auch zu Verzögerungen führen, wenn Kundendaten nicht aktuell sind – weshalb es empfehlenswert ist, gespeicherte Kontoinformationen regelmäßig zu überprüfen.



Kostenregelung – Keine Aufpreise im Vergleich zu Standardüberweisungen

Glück gehabt, die Regelungen sehen die selben geltenden Kosten wie für Standard Onlineüberweisungen vor.
Glück gehabt, die Regelungen sehen die selben geltenden Kosten wie für Standard Onlineüberweisungen vor.

Ein zentrales Anliegen der neuen EU-Vorgaben ist, dass Echtzeitüberweisungen nicht teurer sein dürfen als herkömmliche Überweisungen. Das bedeutet:


  • Gebührenbegrenzung: Banken dürfen für Echtzeitüberweisungen nur dann Gebühren erheben, wenn sie für Standardüberweisungen ebenfalls Gebühren verlangen. Wird eine normale Überweisung kostenfrei angeboten, muss auch die Echtzeitüberweisung kostenlos sein.

  • Preiskonkurrenz: Falls bei Ihrer Bank bisher beispielsweise 25 oder 50 Cent pro Überweisung fällig wurden, dürfen diese Beträge nicht für Echtzeitüberweisungen überschritten werden.

  • Verbraucherschutz: Diese Regelung soll sicherstellen, dass Verbraucher von der schnelleren Abwicklung nicht mit zusätzlichen Kosten belastet werden.



Es ist allerdings wichtig zu beachten, dass Banken ihre Tarifmodelle individuell gestalten können. Das heißt, wenn in Ihrem Kontomodell bereits Gebühren für Überweisungen vorgesehen sind, gelten diese gleichen Konditionen auch für Echtzeitüberweisungen – es darf aber kein Zuschlag für die Schnellabwicklung erhoben werden.



Zusammenfassung und Ausblick

Die Einführung der Echtzeitüberweisung markiert einen wichtigen Meilenstein in der Weiterentwicklung des europäischen Zahlungsverkehrs. Mit der verpflichtenden Umsetzung ab dem 9. Januar 2025 für den Empfang und ab Oktober 2025 für den Versand wird der tägliche Umgang mit Geldtransfers erheblich beschleunigt und vereinfacht.


Kernpunkte im Überblick:



  • Definition und Funktionsweise: Echtzeitüberweisungen ermöglichen es, dass Geld innerhalb von etwa zehn Sekunden von einem Konto auf ein anderes übertragen wird – und das rund um die Uhr, an allen Tagen im Jahr.


  • Vorteile: Neben der beeindruckenden Geschwindigkeit bieten Echtzeitüberweisungen eine hohe Verfügbarkeit, unmittelbare Bestätigung des Zahlungseingangs und tragen zu einem optimierten Cashflow bei.


  • Neue EU-Regelungen: Ab dem 9. Januar 2025 müssen Banken den Empfang von Echtzeitüberweisungen gewährleisten. Ab Oktober 2025 folgt die Pflicht, auch den Versand solcher Überweisungen anzubieten – inklusive eines verpflichtenden IBAN-Name-Abgleichs zur Erhöhung der Sicherheit.


  • Kosten: Ein entscheidender Punkt der neuen Regelungen ist, dass Echtzeitüberweisungen nicht teurer sein dürfen als Standardüberweisungen. Dies schützt die Verbraucher vor unerwarteten Zusatzkosten und stellt sicher, dass der Mehrwert der schnellen Abwicklung nicht zu Lasten des Kunden geht.



Langfristig wird erwartet, dass diese Neuerungen den Zahlungsverkehr in Europa weiter modernisieren und damit auch neue innovative Bezahlsysteme fördern. Für Verbraucher und Unternehmen bietet sich dadurch ein modernes, effizientes und sicheres Zahlungserlebnis – ganz gleich, ob es um alltägliche Transaktionen oder um dringende Zahlungen geht. Die fortschreitende Digitalisierung des Bankensektors sowie die Einführung von Technologien wie dem EPC-QR-Code zur strukturierten Datenübermittlung und zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen untermauern diesen Wandel. Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich der europäische Zahlungsverkehr in den kommenden Jahren weiterentwickeln wird.



Freitag, 28.02.2025, 21:55

 
 
 

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